Gut 1800 Trachtler aus dem gesamten Inngau und den benachbarten Regionen waren nach Simbach gekommen, um mit dem Volks- und Gebirgstrachtenverein „Inntaler“ Simbach gemeinsam sein 65-jähriges Bestehen und die Fahnenweihe zu feiern. Auch wir Altenbeuerer waren mit einer kleinen Abordnung vertreten. Gemeinsam mit der Abordnung vom Trachtenverein Edelweiß Neubeuern waren wir mit dem Bus nach Simbach gefahren. Für uns war es eine Selbstverständlichkeit, die Simbacher nach der tragischen Hochwasserkatastrophe des letzten Jahres zu unterstützen. Denn als die Fluten vor fast genau einem Jahr den Trachtlern ihr Vereinsheim samt Vereinsfahne zerstörten, dachte niemand an so ein Fest.
Der Kirchenzug wurde am Dultplatz aufgestellt. Von dort machte sich der Zug auf Richtung Stadtplatz, wo der Festgottesdienst stattfand. Dort stand die Segnung der Bänder und die Weihe der neuen Fahne im Mittelpunkt des Gottesdienstes unter freiem Himmel, der von Stadtpfarrer Dr. Franz Haringer mit seinem Tanner Kollegen Wolfgang Reincke zelebriert wurde. Pfarrer Reincke ist seit Jahren selbst Mitglied der Inntaler Trachtler. Auf der festlich geschmückten Bühne befestigten nach der Weihe der neuen Fahne, die eine exakte Kopie der von der Flut zerstörten Fahne ist, die Fahnenmutter, die Trauermutter, die Festdamen und der Patenverein Emmering ihre Bänder an der neuen Fahne. Die Patenbraut der Inntaler Simbach überreichte den Emmeringern ein Band und bedankte sich für die große Hilfe in der schweren Zeit nach der Flutkatastrophe.
„Normalerweise dauert die Vorbereitung für ein Fest dieser Größenordnung viel länger“, so der Gauvorstand Georg Schinnagl, der den Inntalern offiziell gratulierte. „Das freut mich unbandig und der ganze Inngau-Trachtenverband ist stolz auf Euch.“
Der Festumzug am Nachmittag war schließlich der krönende Abschluss eines gelungenen Trachtenfestes. Die rund 1800 Trachtler formierten sich am Dultplatz zu einem langen Zug, der quer durch die Stadt führte. Diese Strecke hatten die Verantwortlichen bewusst so gewählt, um die Teilnehmer auch durchs Flutgebiet zu führen. So konnten sich alle einen Eindruck darüber verschaffen, wie es fast ein Jahr nach der Katastrophe in der Innstadt aussieht. Schließlich war die Flut der Anlass für die Fahnenweihe.
Die Musikkapellen spielten schneidig auf und gaben so den richtigen Marschton vor. Zwischendurch wurde auch mal gesungen bzw. ein lauter Juchizer losgelassen. Beim Heimatmuseum trafen die Züge wieder aufeinander, bevor es zurück Richtung Festzelt ging.
Bilder von Marga Leingartner, TV Alt-Rosenheim
– Bilder zum Vergrößern anklicken –